Premiere Freitag, 9. September 2022
Zimmer-Theater Ariane, Winterthur
Spiel Nicole Knuth und Antonio da Silva sowie Karim Achahboune
Regie Jordi Vilardaga
Martin Burkhard (Ton), Bruno Bissegger (Lichtdesign), Mareycke Frehner (Fotos)
Team: Marie-Louise Michel, Astrid Wittinghofer, Mara Gyr, Florian Gremlich
In der Wohnung des IV-Rentnerpaares August und Herta steht das Fremdenzimmer leer. Das Kabinett ist jederzeit bezugsbereit – für Hertas verlorenen Sohn, sollte dieser eines Tages zurückkehren. Seit 30 Jahren ist er «abgängig», aber Herta hat die Hoffnung nicht aufgegeben.
Statt des eigenen Kindes steht plötzlich ein Flüchtling da. Mit Argwohn und den üblichen Vorurteilen begegnen Herta und August dem verängstigten Fremden, der aus dem Betreuungsheim abgehauen ist und sich in ihre Wohnung gerettet hat. Doch seine Anwesenheit scheint sie einander wieder näher und Wärme in das Leben der beiden zu bringen.
«Dass einer, der unsere Sprache nicht versteht, mich versteht, das versteh ich nicht.»
(aus dem Stück)
«Fremdenzimmer» ist ein entlarvendes Stück und es ist ein Stück über das Fremdsein im eigenen Zuhause und das Vertrautwerden mit der Fremde.
Das heikle Thema Flüchtlinge wird in Turrinis «Fremdenzimmer» (Uraufführung 2018) nicht hysterisch, marktschreierisch, sondern meist lakonisch, manchmal heiter und wie beiläufig abgehandelt – das Stück gewinnt dadurch an Intensität. «Turrini versteht es, Dinge auf den Punkt zu bringen und auch so etwas wie Rührung zuzulassen.»