mit Mona Petri, Antonio da Silva und Murat Parlak
Regie Jordi Vilardaga
Das Theater Ariane beschliesst nach «Madame Bovary» und «Effi Briest» mit dieser Dramatisierung von «Anna Karenina» seine Serie der drei grossen Schicksalsromane des 19. Jahrhunderts.
Premiere Mittwoch, 13. September 2023
Theater Ticino Wädenswil
Winterthurer Premiere, Samstag, 30. September 2023
Zimmer-Theater Ariane, Winterthur
Spiel Mona Petri und Antonio da Silva
Live am Flügel/Klavier Murat Parlak
Regie Jordi Vilardaga
Regieassistenz Mara Gyr
Licht Martin Burkhardt
Textfassung Jordi Vilardaga und Mara Gyr
Team Marie-Louise Michel, Astrid Wittinghofer, Bruno Bissegger,
Florian Gremlich, Mareycke Frehner
Eine Koproduktion Theater Ticino, Theater Ariane
Zum Inhalt
Anna Karenina ist eine charmante, liebevolle und nach allen Massstäben vorbildliche Ehefrau und Mutter. Sie scheint alles zu besitzen, was glücklich macht. Als der Junggeselle Wronski ihr begegnet, ist er von ihr vollkommen eingenommen. Nach einigen Zurückhaltungen ihrerseits entwickelt sich ihre Beziehung zu einer Affäre, die nicht mehr nur leises Geschwätz in der Gesellschaft nach sich zieht, sondern auch ihren rechtschaffenen, aber gefühlskalten Ehemann zur Konfrontation bewegt. Doch, von grosser Leidenschaft getrieben, ist Anna bereit, alles zu opfern.
Wir erzählen die Geschichte einer Frau, die ihr ganz persönliches Stück Glück und Freiheit beansprucht und dieses auf mutige, unnachgiebige Art einfordert. Eine Frau, der jedoch die Ketten, die ihr der Kampf dafür auferlegt, immer schwerer werden.
Es ist die Geschichte einer Frau, die mehr wollte, als man ihr erlaubte.
«Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich, jede unglückliche Familie ist unglücklich auf ihre Weise.»
Erster Satz des Romans «Anna Karenina»
«Er stellte sich zum ersten Mal das eigene, persönliche Leben seiner Frau vor, ihre Gedanken und ihre Wünsche, und der Gedanke, sie könnte und müsste ihr gesondertes Leben haben, erschien ihm so grauenhaft, dass er ihn hastig verscheuchte. Dies war der Abgrund, in den hinabzublicken ihn graute.»
Aus der Textfassung
«Damit sich in einer Beziehung etwas verändert, bedarf es entweder eines völligen Zerwürfnisses zwischen den Liebenden oder liebevollen Einvernehmens. Wenn aber das Verhältnis ungeklärt ist und weder das eine noch das andere herrscht, kann rein gar nichts unternommen werden.
Zwischen Wronski und Anna herrschte kein Einvernehmen.»
Aus der Textfassung
Der Bühnenraum ist vielleicht ein einfacher Probenraum eines Theaters oder vielleicht eine Kantine, eine Garderobe oder ein Fundus – ein Ort, an dem eine Verwandlung ihren Anfang nimmt. Jedenfalls steht da ein Flügel, eine Spieldose mit einer Ballerina, ein paar Kostümteile, Kaffeetassen, Textblätter. Ein armer «Fundus der Erinnerungen».
Im Raum eine Frau und zwei Männer, von denen einer am Klavier sitzt. Behutsam erinnern sie sich in eine Geschichte hinein, von der man nicht weiss, ob sie ihnen geschehen ist oder jemand anderem. Sie erzählen sie nicht einem Publikum, sie erzählen sie sich selbst. Wo Worte nicht weiterkommen, spricht die Musik und vieles ist Schweigen.
Leicht und spielerisch, fast tänzerisch beginnt diese Erzählung und nimmt mehr und mehr an Intensität und Dramatik auf.